Im Gespräch zum Mobile World Congress 2011 erinnere ich mich an eine Unterhaltung mit Kollegen aus der Telekommunikationsbranche. In der Diskussion ergab sich bei vielen die Feststellung, dass die gerade die ambitionierten App-Entwickler – gerade aus dem Android-Umfeld – die APIs zu ihren Systemen nicht als Beiwerk oder Features als eigentliches Kernprodukt verstehen. Die meisten Telkos treiben das Thema API dagegen weiterhin nicht strategisch, sondern sehe es eher als Feature. Konsequent dann auch die falsche Herangehensweise, API zunächst erste einmal für die eigenen Produkte zu entwickeln.
Ginge man dagegen strategisch an das Thema API, so sollten APIs eigene Projekte bzw. Produkte darstellen. Bei der Auswahl, welche APIs man bauen lässt, können dann die eigenen Kernkompetenzen des Hauses als Richtschnur helfen.
Alles insgesamt sehr unverständlich, haben die meisten Unternehmen der Telekommunikationsbranche doch durchaus ambitionierte Ziele für die eigene API-Strategie und haben teilweise sogar eine eigene API-Roadmap.
Den zweiten Weg, nämlich die Kern-Assets einer Drittverwertung zuzuführen, wird derzeit weniger betrieben, am ehesten noch innerhalb der WAC. Die WAC hat einen Appkatalog aufgestellt, der die verschiedenen AppStores der Operator füllen soll.
Folgende Unternehmensbereiche beschäftigen sich in vielen Firmen mit Enabling-Strategien sowie mit Ansätzen für Plattform-Services und mit dem Thema Open Development. Die Impulse kommen häufig aus den Bereichen Entwicklung oder Strategische Partnerschaften. Es gibt jedoch in den meisten Firmen weiterhin wenig Verständnis und somit auch Support durch das Top-Management. Die “Schwerkraft” der netzökonomischen Plattentektonik wird am Ende jedes Unternehmen zwingen, hier aktiv zu werden, bis dahin sind jedoch wohl für die meisten alle Wettbewerbsvorteile – die sich jetzt noch erzielen lassen würden – bereits verspielt.