Netzneutralität und Qualitätsklassen

    Die Internet-Nutzung steigt rasant. Die Kunden erwarten von den Telekommunikationskonzernen, dass sie mit dem steigenden Bedarf nach Bandbreite klarkommen ohne dass dies zu Lasten der Qualität des Nutzererlebnisses geht. Klar ist: wir befinden uns in einer neuen Stufe des Ausbaus des Netzes. Damit die Qualität nicht leidet, sind massive Investitionen nötig. Wir alle sind für Neutralität des Netzes. Frage ist, wie man Angebote nach Ihrem Bedarf staffeln kann – eine E-Mail kann z.B. eine hundertstel Sekunde warten, die Fußball-Live-Übertragung hingegen nicht.

    Was ist mit den kleinen Anbietern.? Es ist ganz wichtig, dass es auch für sie möglich ist, Inhalte mit hoher Qualität in den Markt zu tragen.
    Sind die Telkos also tatsächlich für die Neutralität des Netzes und gegen eine Zensur von Inhalten?

    Technische Qualitätsklassen sind aber kein Eingriff in Inhalte. Qualitätsdifferenzierung ist keine Zensur, sondern eine technische Notwendigkeit, um die Erwartungen unserer Kunden erfüllen zu können.

    In der öffentlichen Diskussion um Netzneutralität wird häufig vergessen: das Internet ist zwar öffentlich zugänglich und stellt sich daher für viele als eine Art öffentlicher Raum dar, den niemand mehr missen möchte. Tatsächlich liegen darunter jedoch privatwirtschaftlich finanzierte Netze. Diese Tatsache kann man nicht ignorieren.

    Ich habe durchaus Verständnis für so manche Befürchtung, wünsche mir jedoch eine offenere und ausgewogenere Diskussion, die nicht bloß die extremen Positionen Zensur und Abkassieren bei Google. Wir brauchen eine Lösung, wie wir die privaten Netze ausgebaut in Zukunft ausbauen können.

    Was machen wir daraus? Was sind Ihre Gedanken dazu?

    Ihr

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    Thomas Vehmeier

    Thomas Vehmeier ist Diplom-Volkswirt, Digital-Stratege und Plattformökonom. Online bereits seit 1993, berät er heute Konzerne und mittelständische Unternehmen bei ihrer Internet-Strategie und unterstützt im Interim-Management – zuletzt im ThinkTank des Telekom-CEO, zuvor vor allem für Franchise-Zentralen und Handelsunternehmen.
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