Streben nach Perfektion: Fluch oder Segen?

    Das Streben nach Perfektion kann Innovationen verhindern. Eigentlich ist es ja eine gute Sache, ein vornehmes Ziel: die Perfektion und Einzigartigkeit. Wer würde da widersprechen wollen? Doch gleichzeitig begrenzt es uns, denn wenn wir nach Perfektion streben, kann es uns davon abhalten, unsere Arbeit fertigzustellen.

    Und wenn wir nicht fertig werden mit unserer Arbeit, sondern eine Aufgabe ewig geht, können wir unser Ziel natürlich nie erreichen.

    Daher ist ein mittelmäßig erreichtes Ziel manchmal besser, um auch zu lernen und es dann wieder anzupassen und zu verbessern. Die Perfektion bzw. eher das Streben nach Perfektion kann insofern eine Illusion sein und ein subjektives Gefühl von einer besseren Lösung sein, aber gerade die beste Lösung verhindern, weil wir es nicht schaffen, uns nachhaltig auf den Weg zu machen. Das kann herausfordernd sein, wenn wir wissen, dass wir es perfekt machen wollen, aber trotzdem uns bereit erklären müssen, mit einem Zwischenziel zu leben.

    Gerade für die Besten unter uns ist das schwer. Die Dinge fertig zu machen dagegen ermöglicht es uns erst, aus unseren Fehlern zu lernen. Wir bekommen Feedback von Kunden und Nutzern und können die Sache sehen – sei sie noch so mittelmäßig und unausgereift. Und dann haben wir auch die Chance, uns in Zukunft bei unserer Arbeit zu verbessern und am Ende das Ziel der Perfektion zu erreichen – gerade deswegen weil wir in den einzelnen Schritten auf Perfektion verzichten.

    Arbeiten Sie prototypisch. entwerfen Sie zunächst Skizzen, nutzen Sie Tools wie Miro und zeigen Ihren Kunden Ihre Ideen und Konzepte. Bei komplexen Dingen: reduzieren Sie die Komplexität und steigern später. Bei KI fangen Sie mit einfachen Aufgaben an und arbeiten sich zu komplexen Workflows vor.

    Kein Overthinking zu Beginn. Perfektion kommt später.

    Also packt es einfach an!

    Was machen wir daraus? Was sind Ihre Gedanken dazu?

    Ihr

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    Thomas Vehmeier

    Thomas Vehmeier ist Diplom-Volkswirt, Digital-Stratege und Plattformökonom. Online bereits seit 1993, berät er heute Konzerne und mittelständische Unternehmen bei ihrer Internet-Strategie und unterstützt im Interim-Management – zuletzt im ThinkTank des Telekom-CEO, zuvor vor allem für Franchise-Zentralen und Handelsunternehmen.
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