Ständig nimmt man neue Skandale, die irgendwie mit Krypto-Assets zu tun haben. Das lässt Zweifel an der Seriosität von Blockchain-Anwendungen aufkommen und es werden Rufe nach stärkerer Regulierung laut. Dabei liegt eine mögliche Lösung auf der Hand: eine Regulierung durch dezentrale Institutionen an sich.
Wir brauchen nicht weniger, sondern mehr DeFi
Eine der zentralen Erkenntnisse in weiten Teilen der Blockchain-Communitgy aus dem FTX-Skandal war, dass Dezentralität noch wichtiger ist als gedacht. Nutzer sollten auf einer möglichst dezentralen Basis-Abrechnungsschicht für wirtschaftliche Aktivitäten bestehen, um genau das Szenario zu vermeiden, das sich bei FTX abgespielt hat. Die Geschichte wiederholt sich vielleicht nicht, aber sie reimt sich auf jeden Fall – und wir täten gut daran, die Lektionen, die sie lehrt, zu beherzigen.
Wie die großen Finanzinstitute, die an der Kernschmelze von 2008 beteiligt waren und großzügig für politische Kampagnen gespendet haben, verbrachte die FTX-Kryptobörse ihre letzten Wochen mit großzügigen Ausgaben für die Gerichtsaufsichtsbehörden. Sein Gründer und CEO Sam Bankman-Fried hatte sogar die Kühnheit zu sagen, dass DeFi Verbraucherschutz brauche, während es, wie deutlich geworden ist, schnell und locker mit Benutzergeldern spielt.
Die Forderung nach staatlicher Regulierung ist Eigennutz
Bedenken Sie , dass SBF die zweitgrößte zentrale Krypto-Handelsplattform betrieben hat (man spricht auch von Centralized Exchange (CEX) und zentralisierte Plattformen DeFi als Konkurrenten sehen. Was die Betreiber dieser Börsen von der Regulierung wollen, ist kein Verbraucherschutz, sondern vielmehr der Schutz von etablierten Positionen und die Festigung von Wettbewerbsvorteilen. Daher rufen gerade Unternehmen wie Binance in solchen Zeiten gern nach dem Staat. Wie absurd!
Zentralisierte Akteure, die eine DeFi-Regulierung fordern, tun dies, weil es ihren Interessen dient. Die Regulierungsbehörden sollten auch anerkennen, dass DeFi in Bezug auf den Verbraucherschutz CeFi immer wieder geschlagen hat.
Eine Regulierung, die die etablierten Betreiber nicht übermäßig schützt oder tatsächlich dezentralen Projekten schadet, könnte ein Segen für die Branche sein, da sie die Klarheit bietet, die institutionelle Anleger, die am Rand warten, benötigen, um mit dem Einsatz von c zu beginnen
Von DeFi zu ReFi
Aber vielleicht gibt es ja noch einen gang anderen Weg aus dem Tal: Ich sehe die tiefergehenden Gründe für die hohen Risiken vielfach in fehlender Dezentralisierung und gleichzeitig einer fehlenden Regulierung. Wenn man nun beides kombinieren würde, könnte daraus so etwas wie ReFi oder RegTech werden, nämlich DeFi-Unternehmen, die Chains entwickeln, die genau die Zertifizierungen, die eine Regulierung fordern würde abbildet. Die betroffenen Unternehmen können mittels Auditierung einen Eintrag in der Chain erghalten. Der Auditierungsweg selbst wäre ebenfalls wie in jeder guten Blockchain für Dritte nachvollziehbar. Der Regulierer würde in dieser Rolle also einerseits die Regeln vorgeben, aber Technologieoffenheit zulassen und die neue RegTech-Krypto-Unternehmen würden sich auf entsprechende DeFi-basierte Auditierungen fokussieren.