Die Situation, in der sich Verlage befinden ist nicht wirklich schön. Aber im Grund ist sie nicht wirklich anders, als die, in der ein paar Jahre zuvor die Telko-Unternehmen waren. Nachdem es eine Alternative zu den teuren Netzen gab – Skype hatte diesen Weg für die Kunden aufgetan – die Umsätze gingen überall zurück.
Das gleiche gilt auch für das Verlagswesen. Nicht in jeder Nische, aber dennoch ganz grundsätzlich in allen klassischen Bereichen, die durch das Internet betroffen sind. Dort, wo sich eine gewisse Gutsherren-Mentalität breit gemacht hat, wo man denkt, den Kunden zu besitzen.
Bei den Verlagen trifft es die Auflage und die Anzeigenverkäufe. Bei uns war es an unserem zentralen KPI abzulesen: ARPU – der „Average Revenue Per User“. Der ARPU war eigentlich nichts mehr wert, nachdem die Branche sich mit Flatrates gegenseitig das Wasser abgegraben hatte und Skype die Auslandstelefonie quasi übernommen hatte.
Jahrezehntelang war das Minutenmodell das herrschende Geschäftsmodell. Doch mit dem Internet und Voice over IP machte das einfach keinen Sinn mehr. Es wurden Dämme errichtet, es wurden Verbote erlassen. Aber es half alles nichts. Das Wasser fließt immer bergab. Am Ende muss die Branche einsehen, dass man mit reinen Telefondienstleistungen – der sogenannten Dump Pipe – nicht mehr als dreissig bis vierzig Euro wird pro Anschluss verdienen können.
Wir sehen den Niedergang eines alten Geschäfts. Kurz: das Geschäftsmodell ist über kurz oder lang tot. .