An den letzten drei Tagen fand im Rahmen des Interactive Cologne Festivals ein Hackathon mit gemeinsamer Startup Conference statt. Ein innovatives Veranstaltungsformat, das in Köln gefehlt hat und das ich in dieser Kombination auch noch nicht gesehen habe: während am Rand fleissig programmiert und geschraubt wurde, fanden in der Mitte und in angrenzenden Räumen Gründertalks statt.
Gepredigt wurde nichts Göttliches, sondern Neues rund um den digitalen Wandel.
Die gesamte Veranstaltung wurde auf englisch moderiert, was auch nötig war, denn es gab zahlreiche internationale Gäste.
Diese Spritzigkeit und Innovationsfreude gab dem Event eine besondere Atmosphäre. Man spürte, dass man gewissermaßen “unter sich” war. Dementsprechend waren auch die Gespräche mit Kölner Gründern außerordentlich intensiv und fokussiert.
Der Hackathon brachte neben dem Nodecopter auch eine super Echtzeit-Visualisierung von anfahrenden Zügen im Nahverkehr auf die Welt. Eine Idee, die auf jeden Fall Startup-Power hat! Das Team von der Dingfabrik versuchte sich daran das Thema 3D-Druck benutzerfreundlicher zu gestalten.
Ich war überrascht, mit welcher Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit mittlerweile Methoden wie Lean Startup oder Business Canvas von den Gründern beherrscht und angewandt werden.
Das Beste am Event war aber eben diese typisch kölsche Leichtigkeit auf Business-Events, die ich lange vermisst hatte. Dennoch gab es durchaus Business-Appeal. Passend dazu natürlich die c/o pop, die mit zahlreichen Musik-Gigs noch zur Auflockerung beiträgt und die Abende aufpeppt.
Witzig und irgendwie passend zu Köln mit seinem Entertainment-Hintergrund, gab es am m Ende des zweiten Tages ein Dating Game, was viele vielleicht noch als Herzblatt kennen. Moderiert wurde das von Carlo Matic und die bezaubernde Stimme von Nadia Zaboura fasste alles aus dem Off zusammen. An den Mann gebracht wurden hier Gründer, Business Angels, VCs und CTOs.
Insgesamt eine fantastische Veranstaltung, die alle Voraussetzungen mitbringt, ein deutsches SXSW zu werden.
Die Festival-Idee sollte weitergesponnen werden – vielleicht indem man das Ticket für die c/o pop in das Festival-Ticket integriert. Insgesamt wäre ein Ticket für alle Veranstaltungen sicher einfacher zu buchen gewesen als jeweils einzeln zu buchen. Manche Hacker hätten gern noch etwas weitergemacht, etwa in speziellen Tech-Formaten. Hier hätte man vielleicht noch die ein oder andere Veranstaltung integrieren können, etwa das BrainCamp, welches zwei Wochen später stattfindet. Rückblickend hätte ich gern etwas über die Bedeutung von Social Objects in der Konzeption sozialer Apps beigetragen und mit meinen Erfahrungen aus dem Center of Excellence für Enterprise 2.0 der Deutschen Telekom unterlegt. Das passende Publikum war da. Anders als etwa bei der re:publica haben sich hier ja wirklich Internet-Macher getroffen, die Blogger und PR-Leute habe ich nicht wirklich vermisst.
Das Konzept der Interactive Cologne ist aufgegangen. Und das Dachkonzept für bestehende Veranstltungen war auch der richtige Weg, den man aber noch konsequenter weitergehen sollte. Oft ist es ja so, dass sich die Entwickler dann auf den einzelnen Veranstaltungen verlaufen und erst die Bündelung den Durchbruch schafft. Die Macher haben das im Grunde genau das verstanden und wirklich etwas Besonderes für Köln geschaffen.
Ich bin gespannt auf die Interactive Cologne 2014.
Interactive Cologne – ein deutsches SXSW?
Was machen wir daraus? Was sind Ihre Gedanken dazu?
Ihr